Sie ist überall spürbar: die zunehmende Verhärtung und Unmenschlichkeit in der Gesellschaft – und daraus resultierend eine wachsende Verunsicherung in der Bevölkerung.
Wo Menschen in Not sind, wird inzwischen mehr über „Ausschaffung“ und neue Grenzzäune gesprochen als über Hilfe.
Rassistische, fremdenfeindliche und vulgärdarwinistische Weltanschauungen, die bisher relativ machtlos am rechten Rand schwelten, machen sich jetzt breit. Sie erobern und durchdringen die Mitte der Gesellschaft, und es ist so weit gekommen, dass die Menschlichkeit gegenüber der Unmenschlichkeit in die Defensive geraten ist. Die Geschichte zeigt auf schmerzliche Weise: Selbst das Unfassbare und scheinbar völlig Abseitige wird „normal“, wenn es arrogant auftritt und unwidersprochen bleibt.
„Tonart“-Moderatorin Vivian Perkovic im Gespräch mit dem Liedermacher Heinz Ratz. Deutschlandradio/Tide TV
Gegen das Starre – Sprungbereit
Es gibt viel guten Willen in der Kulturszene, sich gegen diesen Trend zu stellen. Zahlreiche Künstler wären sicher bereit, sich zu engagieren, aber „es gibt nichts Gutes, außer man organisiert es“. Oft fühlen sich Menschen, die die Humanität nicht preisgeben wollen, isoliert und wissen nicht genau, wie sie ihre politischen Einsichten kanalisieren sollen. Wir haben in den letzten Jahren oft erleben müssen, dass sozial engagierte lokale Gruppen nicht schnell und öffentlichkeitswirksam genug auf Angriffe von rechts reagieren konnten.
So kam uns der Gedanke, zur Unterstützung humaner Initiativen und friedlicher Proteste eine kulturelle „schnelle Einsatztruppe“ zu schaffen, das „Büro für Offensivkultur“.